Das Bild von versiegelten Flächen ist in Deutschland allgegenwärtig. Betonierte Straßen, asphaltierte Plätze und bebauter Boden dominieren das Landschaftsbild. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Flächenversiegelung in Deutschland um 4.943 Quadratkilometer zugenommen. Doch welche konkreten Folgen hat das für die Umwelt und unsere Lebensqualität? Welche Maßnahmen können eine nachhaltigere Nutzung von Flächen fördern und wie kann die Immobilienbranche ihren Beitrag zur Reduzierung der Flächenversiegelung leisten?
Tobias Wagner, CEO von ShareYourSpace, gibt hierzu eine klare Antwort: „Das nachhaltigste Gebäude ist das, das nicht gebaut wird.”
Im Folgenden wird der aktuelle Stand der Flächenversiegelung dargelegt, wobei auch auf die historische Entwicklung sowie den zukünftigen Ausblick der Flächenversiegelung in Deutschland eingegangen wird. Darüber hinaus werden Maßnahmen und ein konkreter innovativer Ansatz zur Vermeidung neuer Flächenversiegelung aufgezeigt.
Begrifflichkeiten Bodenversiegelung, Flächenversiegelung und Flächenverbrauch
Die Begriffe Bodenversiegelung und Flächenversiegelung werden häufig synonym verwendet, obwohl sie sich in ihrer Bedeutung unterscheiden. Der Begriff der Bodenversiegelung bezeichnet insbesondere die Abdeckung des Bodens mit Materialien wie Beton oder Asphalt, wodurch dessen natürliche Funktionen wie die Wasserdurchlässigkeit und der Gasaustausch eingeschränkt werden. Der Begriff der Flächenversiegelung ist umfassender und bezieht die Versiegelung sämtlicher Arten von Flächen, einschließlich Gebäude, Straßen und Parkplätze, in Siedlungs- und Verkehrsbereichen mit ein. Beim Begriff des Flächenverbrauchs hingegen wird der Prozess der dauerhaften Umwandlung von unbebauten oder landwirtschaftlich genutzten Flächen in bebaute oder versiegelte Gebiete bezeichnet.
Methoden zur Ermittlung der Bodenversiegelung in Deutschland
Die Bodenversiegelung in Deutschland wird üblicherweise anhand von Luftbildaufnahmen analysiert und mit topografischen Karten, Katasterdaten, d. h. Informationen über Grundstücke und Immobilien, wie beispielsweise die Grundstücksgröße, Lage, Nutzung und geografische Merkmale sowie Bebauungsplänen abgeglichen. Allerdings bleibt eine gewisse Unsicherheit bei der Bewertung teil versiegelter Flächen bestehen. Obwohl einige Gemeinden Informationen zur Versiegelung von Baugrundstücken erheben, sind diese oft nicht öffentlich zugänglich. Eine flächendeckende Erfassung der Bodenversiegelung ist daher nicht gegeben. Der Länderausschuss für Bodenschutz (LABO) hat dennoch ein Rechenmodell entwickelt, das auf Regionaldaten basiert und grobe Abschätzungen ermöglicht. Diese Methoden dienen dem räumlichen Vergleich der Bundesländer, wobei die zeitliche Vergleichbarkeit durch methodische Umstellungen eingeschränkt ist.
Die unterschätzte Gefahr der Bodenversiegelung
Bodenversiegelung ist mehr als nur ein ästhetisches Problem. Es bedeutet, dass der Boden seine natürliche Funktion als Filter und Wasserspeicher einbüßt. Regenwasser kann nicht mehr versickern, was zu Überschwemmungen und einer Belastung der Kanalisation führt. Gleichzeitig wird das Mikroklima negativ beeinflusst, da versiegelte Flächen keine Feuchtigkeit verdunsten können und somit nicht zur Kühlung beitragen. Die Konsequenzen für die Bodenfruchtbarkeit sind ebenfalls gravierend, da eine Versiegelung die natürliche Bodenfauna zerstört und eine Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit mit hohen Kosten verbunden ist.
Entwicklung der Flächenversiegelung in Deutschland
In den letzten Jahrzehnten hat die Flächenversiegelung in Deutschland stetig zugenommen, was erhebliche ökologische Folgen mit sich bringt. Laut der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen der Länder (UGRdL) wurden Ende 2022 etwa 51.903 Quadratkilometer für Siedlung und Verkehr genutzt, wovon rund 45,1 % versiegelt waren. Dies entspricht 6,54 % der Gesamtfläche Deutschlands. Im Vergleich dazu lag der Anteil der versiegelten Fläche im Jahr 1992 bei 5,3 %, was zeigt, dass die Bodenversiegelung in den letzten 30 Jahren um etwa 4.943 Quadratkilometer zugenommen hat. Diese Entwicklung ist insbesondere auf den kontinuierlichen Ausbau von Verkehrsflächen zurückzuführen, die zu 50 bis 70 % versiegelt sind. Während das Wachstum der versiegelten Flächen in den 1990er Jahren bei durchschnittlich 201,6 Quadratkilometern pro Jahr lag, hat sich der jährliche Zuwachs von 2021 bis 2022 auf 64 Quadratkilometer verlangsamt. Obgleich eine Verlangsamung des Tempos zu verzeichnen ist, stellt die Flächenversiegelung eine drängende Herausforderung dar, da sie weiterhin ökologisch sensible Gebiete beeinträchtigt und den Wasserhaushalt stört.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind in Ludwigshafen am Rhein rund 67 % des Stadtgebietes bebaut oder durch große Industrieflächen versiegelt. Knapp dahinter liegen die Städte Mannheim mit 66 % und Rüsselsheim am Main mit 65 % versiegelter Fläche.
Die Zukunft der Flächenversiegelung in Deutschland
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die tägliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche bis 2030 auf unter 30 Hektar zu reduzieren. Darüber hinaus wird eine Netto-Null-Flächeninanspruchnahme bis 2050 angestrebt. Das bedeutet, dass der zusätzliche Bedarf an versiegelter Fläche durch gegensteuernde Maßnahmen ausgeglichen wird. Bis zum Jahr 2050 soll jeder zusätzlichen Flächenversiegelung für neue Nutzungen eine Entsiegelung an anderer Stelle in gleicher Größenordnung gegenüberstehen.
Um diese Ziele zu erreichen, sind drastische Maßnahmen erforderlich, darunter eine konsequente Weiterentwicklung von planerischen, rechtlichen und ökonomischen Instrumenten zum Flächensparen. Neben der Umnutzung von Leerständen und der innerstädtischen Verdichtung spielt auch die Förderung grüner Infrastruktur eine wichtige Rolle. Die Verantwortung für die Erhaltung von Landschaften und Böden für zukünftige Generationen liegt bei Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Office-Sharing mit ShareYourSpace - ein innovativer Ansatz
Die Vision von ShareYourSpace, dem digitalen Marktplatz für flexible Arbeitsplatzlösungen, geht über die reine Vermietung von Büroflächen hinaus. Durch die strategische Nutzung leerstehender Immobilien und Bestandsflächen verfolgt die innovative Plattform das Ziel, neue Flächenversiegelung von vornherein zu vermeiden. Statt weitere Flächen zu versiegeln, setzt ShareYourSpace auf die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen. Dieser Ansatz trägt dazu bei, den Flächenverbrauch zu reduzieren, die Umwelt zu schonen und die Lebensqualität in urbanen Räumen zu verbessern, indem vorhandene Ressourcen optimal genutzt werden. Mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ermöglicht ShareYourSpace eine flexible und innovative Lösung für die Herausforderungen der urbanen Entwicklung. Durch die Bereitstellung von flexiblen Arbeitsplatzlösungen in bereits bestehenden Gebäuden trägt die Plattform dazu bei, die Bodenversiegelung einzudämmen und gleichzeitig die Effizienz der Raumnutzung zu maximieren. Die Philosophie des nachhaltigsten Gebäudes, welches laut Tobias Wagner, CEO von ShareYourSpace, erst gar nicht gebaut wird, spiegelt sich in jedem Aspekt des Konzeptes der flexiblen Workspace Vermietung wider. Indem ShareYourSpace das Potenzial leerstehender Gebäude und Flächen erkennt und nutzt, schafft es einen Mehrwert für die Gesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche.
Über ShareYourSpace
ShareYourSpace betreibt mit www.shareyourspace.com den digitalen Marktplatz für flexible An- und Vermietung von Workspaces jeder Art. Der Service richtet sich einerseits an alle, die Space besser auslasten wollen, ob Eigentümer, Mieter, Untermieter, ob Startup, Mittelstand, Großkonzern, Öffentliche Hand, Asset Manager, Coworkingbetreiber oder Hospitality Industry – und andererseits an alle, die Workspaces benötigen, ob zur alleinigen Nutzung oder für Coworking und New Work. Zusammen mit den Kunden wird zudem der größte Nachhaltigkeitshebel in der Bau-, Immobilien- und Arbeitswelt bewegt, um Carbonfootprint zu reduzieren, Verkehr zu entlasten, Flächenversiegelung zu vermeiden und Ressourcen zu schonen – in einer Branche mit einem Anteil von 40% am weltweiten Carbonfootprint.